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Viele Fach- und Führungskräfte sind mit ihrem Aufgabenbereich und dem herrschenden Arbeitsdruck überfordert.
Dieses Ergebnis hat eine Umfrage der BWA Akademie unter 100 vorwiegend mittelständischen Unternehmen an
den Tag gebracht. So gehen über zwei Drittel (68 Prozent) der befragten Firmen von einer Überlastung weiter Teile
ihrer Belegschaft aus. Ein Viertel bekennt sich sogar zu einer „starken Überforderung“. Mit „stimmt nicht“ wider-
sprechen lediglich 11 Prozent der Unternehmen. In beinahe drei Viertel (74 Prozent) der Firmen mangelt es an
motivierenden Maßnahmen für Fach- und Führungskräfte.
Als wesentliche Gründe für Unzufrie-
denheit in der Belegschaft hat die BWA-
Umfrage ermittelt (Mehrfachantworten
waren erwünscht): keine Unterstützung
bei der Aus- und Weiterbildung (79 Pro-
zent), unflexible Arbeitszeiten (78 Pro-
zent), unzureichende Bezahlung (67
Prozent) und fortwährende Umstruk-
turierungen im Betrieb (64 Prozent).
Überforderung verschärft
den Mangel an Fach-
und Führungskräften
„Alle diese Faktoren verschärfen den
Fach- und Führungskräftemangel, unter
dem mehr als 90 Prozent aller Unter-
nehmen ohnehin schon leiden“, betont
BWA-Geschäftsführer Harald Müller. Er
erklärt: „Den Firmen ist dringend zu ra-
ten, die Weiterbildung ihrer Belegschaft
zu professionalisieren, ältere Arbeitneh-
mer besser einzubinden, der Frauen-
förderung im Betrieb eine größere Be-
achtung zu schenken, der Work-Life-
Balance mehr Bedeutung beizumessen
und Mitarbeitermotivation und Aner-
kennung stärker herauszustellen.“
rungskräften eine ausreichende Förde-
rung zuteilwerden.
„Unternehmen, die ihre Führungsebe-
nen vernachlässigen, dürfen sich nicht
wundern, wenn sich diese Vernachlässi-
gung im ganzen Betrieb breitmacht. Wer
selbst keine Förderung erfährt, zeigt in
der Regel wenig Bereitschaft, andere zu
fördern“, stellt BWA-Chef Harald Müller
klar. Er erklärt: „Zwar haben sich 89 Pro-
zent der Firmen das Coaching ihrer Füh-
rungskräfte auf die Fahnen geschrieben,
aber nicht einmal die Hälfte aller
Unternehmen investiert ausreichend ins
Coaching. 91 Prozent der Firmen sind
sich über die Bedeutung der Work-Life-
Balance in der Belegschaft bewusst.
Aber bei den wenigsten Unternehmen
drückt sich dieses Bewusstsein in kon-
kreten Maßnahmen zur Verbesserung
der Situation aus. Probleme zu erken-
nen, ist ein wichtiger Schritt. Aber eben-
so wichtig ist es, diese Probleme dann
auch anzugehen und zu lösen.“ (em/tl)
Betriebsklima fällt eine Schlüsselrolle zu
Dabei fällt dem Umgang der Führungskräfte mit der
Belegschaft eine Schlüsselrolle zu, hat die Umfrage er-
mittelt. 98 Prozent der Unternehmen erwarten von ih-
ren Managern, dass sie den Mitarbeitern gegenüber ei-
ne deutliche Wertschätzung zum Ausdruck bringen. 87
Prozent legen Wert auf ein verantwortungsvolles
Miteinander, das für 84 Prozent zur Selbstständigkeit
ermuntern soll. Weiterhin gefragt ist ein kooperativer
(75 Prozent), hilfsbereiter (73 Prozent), anspruchsvoller
(71 Prozent) und freundlicher (67 Prozent) Umgang.
Immer „locker“ und „entspannt“ halten 64 Prozent bzw.
51 Prozent der Befragten für die richtige Grundstim-
mung.
Allerdings ist den Firmen „nur nett“ nicht genug für
das Betriebsklima. 57 Prozent der befragten Unterneh-
men erwarten von ihren Führungskräften auch Stren-
ge und 41 Prozent Autorität bei der Kommunikation
mit der Belegschaft.
Führungskräfte werden vernachlässigt
Wie gut werden die Manager bei ihren Führungs-
aufgaben unterstützt, wollte die BWA-Akademie im
Rahmen der Umfrage herausfinden. Viel zu wenig, be-
kennen 78 Prozent der kontaktierten Unternehmen.
Lediglich 18 Prozent der Firmen lassen ihren Füh-
Fach- und Führungskräfte
oftmals überfordert